Trends bei der Virtualisierung

Schon in den 2000er Jahren erkannten einige Unternehmen, dass durch Virtualisierung viel Geld gespart werden kann. Die Technologie bietet neben dem finanziellen Vorteil auch die bekannten Vorteile wie Platzersparnis im Rechenzentrum, eine schnellere Time-to-Market, da nicht für jedes System neue Hardware beschafft werden muss, sowie eine effizientere und flexiblere Nutzung von Ressourcen, da diese auf einer Hypervisor-Lösung sehr granular angepasst werden können.

Klassische Virtualisierung mit Hypervisor ist für uns nichts Neues; wir alle arbeiten schon seit vielen Jahren damit. Doch wohin entwickeln sich die Virtualisierungslösungen und was sind die Trends der Technologien?


Virtualisierung On-Premise

Die Virtualisierung, die in-house betrieben wird, hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Die Cloud-Technologien hingegen haben sich über den gleichen Zeitraum deutlich mehr weiterentwickelt. Dienste wie VMware ESX oder Microsoft Hyper-V funktionieren im Grossen und Ganzen noch genauso wie vor einigen Jahren. Im Netzwerksegment sieht es ähnlich aus: Virtuelle Netzwerke sind aus dem Alltag nicht wegzudenken, doch am grundlegenden Funktionsumfang hat sich kaum etwas geändert.

2010 verabschiedete Cisco den RFC 5517 für private VLANs, wodurch seither ein weiterer Virtualisierungs-Layer implementiert werden kann. In der Praxis trifft man dies jedoch selten an.

Mit Lösungen wie Docker öffnete sich 2013 ein Tor für die Applikationsentwicklung mit Containerized Development, um Software hochflexibel zu schreiben und weiterzuentwickeln. Inzwischen sind neben dem Platzhirsch auch viele weitere Lösungen bekannt, darunter Kubernetes und OpenShift.

Anders sieht es bei den Innovationen im Cloud-Umfeld aus.


Cloud

In der Welt der Cloud hat sich in den letzten Jahren sehr viel verändert. Selbst Unternehmen aus dem Finanzbereich, die meist eher konservativ geführt werden, setzen heute auf eine „Cloud First“-Strategie. Als ich 2015 noch selbst im Finanzsektor tätig war, wäre so etwas kaum vorstellbar gewesen. Viele Unternehmen bevorzugen mehr denn je Cloud-native Anwendungen und Architekturen.

KI und Automatisierung, Zero Trust-Security, IaaS, PaaS, SaaS, SASE – bekannte Schlagwörter? Cloud-Computing ist aktuell eine boomende Industrie, in der Unternehmen die Grenzen des Machbaren immer weiter austesten.

Eine sehr aktuelle und meiner Meinung nach spannende Lösung ist die Idee von SASE. Die Funktionen und Einzelheiten dieses Ansatzes wurden auf diesem Blog bereits mehrfach thematisiert, weshalb ich an dieser Stelle auf zwei besonders spannende Artikel verlinken möchte:

https://www.tec-bite.ch/wohin-die-it-security-reise-geht-teil3-sase/
https://www.tec-bite.ch/an-sase-kommen-sie-nicht-vorbei-7-tipps-fuer-ihr-projekt/

SASE (Secure Access Service Edge) hat das Potenzial, die Unternehmenswelt, vorwiegend in Bezug auf Remote-Work, grundlegend zu verändern, insbesondere durch die Beseitigung der Notwendigkeit herkömmlicher VPNs. Unsere kürzlich intern durchgeführten Tests haben ergeben, dass die Anbindung an beispielsweise Check Point Harmony SASE die Latenz um ein Vielfaches reduzieren kann.

ZTNA (Zero Trust Network Access) ist bereits seit einigen Jahren in aller Munde. Auch hier werde ich nicht weiter darauf eingehen, da es auf unserem Blog bereits diverse Artikel gibt, die das Thema behandeln.

KI ist spätestens seit dem public release von ChatGPT im Jahr 2022 nicht mehr aus den Schlagwörtern wegzudenken. Viele Hersteller haben in den letzten und vor allem in diesem Jahr einen AI-Assistant in ihre Produkte integriert.

Mit KI schweife ich vom eigentlichen Thema der Virtualisierung etwas ab. Aber auch hier zeigt sich, dass viele der Services eine Verbindung in die Cloud benötigen, wo die Systeme hochgradig virtualisiert sind.


Fazit

Wie unschwer zu erkennen ist, entwickelt sich die IT-Welt weiter in Richtung Cloud. Während vor 10 bis 15 Jahren noch viel vorsichtiger und zurückhaltender damit umgegangen wurde, sind nun diverse Cloud-Lösungen im Eiltempo auf dem Vormarsch. Niemand will den Zug verpassen.

Die klassische Virtualisierung, wie wir sie von den bekannten Hypervisor-Technologien bereits kennen, hat in den letzten Jahren nur kleine Evolutionen erlebt. Der Fokus liegt auf Cloud-Lösungen und das ist meiner Ansicht nach auch gut so. Viele der erwähnten Lösungen bieten – wenn vernünftig umgesetzt – einen hohen Grad an Schutz für das Unternehmen. Dennoch büsst eine Organisation dadurch keine Flexibilität ein; in vielen Fällen steigt der Grad an Flexibilität sogar.


Weiterführende Links


Der Beitrag Trends bei der Virtualisierung erschien zuerst auf Tec-Bite.