52% der Unternehmen sagen, dass ihre Threat Intelligence sie nicht vor Cyber-Angriffen schützt [1]. Woran liegt das? Die Auswahl der richtigen Lösung ist entscheidend, aber im Dschungel aus Anbietern und Tools ist es schwer, den Überblick zu behalten. Hier sind fünf Tipps, die dir helfen, die passende Threat Intelligence für dein Unternehmen zu finden.
Verstehe deine Anforderungen und Ziele
Bevor du dich für ein Threat-Intelligence-Tool oder einen Anbieter entscheidest, solltest du dir klar darüber werden, was du genau benötigst. Willst du eine proaktive Bedrohungserkennung? Brauchst du spezifische Informationen über bestimmte Angriffsmuster oder Nation-State-Attacken? Überlege, welche Art von Bedrohungen du am häufigsten abwehrst und welche Risiken für dein Unternehmen am kritischsten sind.
Fragen, die du dir stellen solltest:
- Welche Art von Bedrohungen sind für mein Unternehmen am relevantesten?
- Benötige ich Echtzeit-Informationen oder eine umfassende historische Analyse?
- Welche Datenquellen werden für meine Bedrohungslandschaft benötigt?
Bewerte die Qualität und Relevanz der Datenquellen
Nicht alle Threat-Intelligence-Daten sind gleich. Es gibt grosse Unterschiede in der Qualität und Relevanz der Daten, die von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Achte darauf, dass der Anbieter über zuverlässige Quellen verfügt, die kontinuierlich aktualisiert werden, um aktuelle Bedrohungen genau zu identifizieren. Dazu gehören auch Daten von vertrauenswürdigen Cybersecurity-Communities und anderen externen Informationsquellen.
Wichtige Punkte:
- Welche Quellen werden für die Datenbeschaffung genutzt (z. B. Open-Source, kommerzielle Quellen, private Feeds)?
- Werden die Daten regelmässig aktualisiert, um auf neue Bedrohungen schnell zu reagieren?
- Gibt es eine Validierung der Daten durch Experten oder durch eine Community?
Achte auf die Verfügbarkeit von Schnittstellen (APIs, TAXII, MISP, etc.)
Um die Threat-Intelligence-Daten effizient in bestehende Sicherheitsinfrastrukturen zu integrieren, ist es entscheidend, dass der Anbieter eine gut dokumentierte und offene Schnittstelle bereitstellt. Besonders APIs, TAXII (Trusted Automated Exchange of Indicator Information) oder MISP (Malware Information Sharing Platform) ermöglichen es, Bedrohungsdaten nahtlos in Systeme wie SIEMs (Security Information and Event Management) oder andere Security-Tools zu integrieren. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Bedrohungen und eine bessere Automatisierung.
Was du beachten solltest:
- Bietet der Anbieter APIs zur einfachen Integration der Daten in deine bestehenden Systeme?
- Unterstützt die Lösung gängige Standards wie TAXII oder MISP für den Austausch von Bedrohungsinformationen?
- Sind die Schnittstellen flexibel genug, um mit zukünftigen Erweiterungen oder spezifischen Anforderungen deines Unternehmens zu arbeiten?
Prüfe das Lizenzmodell – Flexibilität und Effizienz im Einsatz
Ein wichtiger Faktor bei der Wahl einer Threat-Intelligence-Lösung ist das Lizenzmodell. Viele Anbieter bieten unterschiedliche Preismodelle an, die in ihrer Struktur variieren. Es ist entscheidend, ein Modell zu wählen, das die effiziente Nutzung der Daten ohne zusätzliche Barrieren ermöglicht. Ein ungünstiges Lizenzmodell könnte dazu führen, dass du wichtige Daten nicht nutzen kannst, weil sie beispielsweise an bestimmte Kontingente oder Begrenzungen gebunden sind. Daher ist es wichtig, ein Modell zu wählen, das mit deinen Bedürfnissen und der Skalierbarkeit deines Unternehmens übereinstimmt.
Worauf du achten solltest:
- Sind die Lizenzkosten flexibel und skalierbar?
- Werden die Daten ohne Einschränkungen bereitgestellt (z. B. unbegrenzter Zugriff auf Feeds oder Datenpunkte)?
- Gibt es zusätzliche Gebühren für die Nutzung von APIs oder die Integration von Daten in andere Systeme?
Prüfe Benutzerfreundlichkeit und Automatisierung
Eine leistungsfähige Threat-Intelligence-Lösung sollte nicht nur präzise und umfassend sein, sondern auch einfach zu nutzen. Der Aufwand, den dein Team in die Analyse und Bearbeitung von Bedrohungsinformationen stecken muss, sollte minimiert werden. Achte darauf, dass die Lösung benutzerfreundlich ist und eine Automatisierung bietet, um die Reaktionszeit auf Bedrohungen zu verkürzen.
Faktoren, die zu beachten sind:
- Gibt es ein einfach zu bedienendes Dashboard oder eine benutzerfreundliche Oberfläche?
- Werden Bedrohungsdaten automatisiert in bestehende Workflows integriert (z. B. Incident-Response-Prozesse)?
- Wie schnell können neue Bedrohungen analysiert und Massnahmen ergriffen werden?
Fazit
Die Auswahl der richtigen Threat Intelligence ist entscheidend, um dein Unternehmen vor den ständig wachsenden und sich entwickelnden Bedrohungen zu schützen. Eine sorgfältige Auswahl, die auf den Bedürfnissen deines Unternehmens basiert, ermöglichet es dir, effektiver auf Bedrohungen zu reagieren. Achte dabei auf die Qualität der Datenquellen, die Skalierbarkeit, die Verfügbarkeit von Schnittstellen und eine faire Lizenzstruktur, um die Sicherheit deines Unternehmens zu stärken.
Links und Literarturverzeichnis
[1] Kaspersky.de, Threat Intelligence hat Cyberangriff bei 66 Prozent der Unternehmen verhindert, 12.02.2025
Der Beitrag Fünf Tipps zur Auswahl der richtigen Threat Intelligence erschien zuerst auf Tec-Bite.